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Dienstag, September 20, 2011

Brief an die Schuldezernentin wegen Schulsozialarbeit

Zusätzliche Stellen Schulsozialarbeit

Sehr geehrte Frau Dr. Klein,

im Rahmen des Bildungspaketes des Bundes erwartet die Stadt Köln ca. 8 Mio. € zur Beschäftigung von Schulsozialarbeiterinnen und – arbeitern. Der Einsatz ist neben Grundschulen auch in den weiterführenden Schulen vorgesehen.

Bei der Auswahl der Schulen soll nach dem Grad der „sozialen Belastung“ priorisiert

werden. Wir begrüßen, dass dieses bewährte Verfahren auch für den aktuellen deutlichen

Ausbau der Schulsozialarbeit weitergeführt werden soll.

Die Schulsozialarbeit ist ein wirksames Instrument zur Unterstützung der Schülerinnen

und Schüler sowie deren Eltern. Als Schnittstelle zwischen Schule, SchülerInnen und Elternhaus muss bei der

Besetzung der Stellen aber auch besonderer Wert auf interkulturelle Kompetenz und

entsprechende Mehrsprachigkeit des Personals gelegt werden. Wir verweisen auf den Ratsbeschluss zur Einrichtung eines „Gefährdungsmeldungs- Sofort-Dienstes“ im März 2008. Auf Initiative des Integrationsrates wurde beschlossen,

„… bei der Besetzung der im Rahmen der einzurichtenden (GSD) bewilligten Stellen die Notwendigkeit einer verstärkten interkulturellen Öffnung zu beachten.

Bei Einstellung ist daher Fachpersonal mit ausreichender interkultureller Kompetenz und mit entsprechendem sprachlichen und interkulturellen Hintergrund zu berücksichtigen.

Als Orientierungsgröße sollte hierfür der bezirkliche Anteil der Familien mit

Migrationshintergrund dienen.“

Für die künftige Ausrichtung der Schulsozialarbeit in Köln bitten wir Sie daher eindringlich, bei der Einstellung städtischen Personals nachgewiesene interkulturelle Kompetenz und entsprechende Mehrsprachigkeit als Einstellungskriterien angemessen zu berücksichtigen.

Angemessen bedeutet, dass der Anteil dieser eingesetzten Kräfte an allen Neueinstellungen im Bereich der Schulsozialarbeit mindestens dem durchschnittlichen Anteil an SchülerInnen mit Migrationshintergrund an den ausgewählten Schulen entspricht.

Bei der Beauftragung Freier Träger müssen dieselben Kriterien gelten und zusätzlich müssen die jeweiligen Träger nachweisen, dass sie in der interkulturellen Arbeit bereits ganz oder teilweise tätig sind.

Zudem bitten wir Sie, ansetzend an den Projekten Rucksackmütter, Integrationslotsen usw. für die neuen SchulsozialarbeiterInnen einen Umsetzungsvorschlag aufzulegen, mit dem die interkulturelle Elternarbeit entfaltet werden kann.

Wegen der Dringlichkeit der Angelegenheit bitten wir Sie um eine zeitnahe Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Kirsten Jahn

(kinder-und jugendpolitische Sprecherin)

Ossi Helling

(sozial- und migrationspolitischer Sprecher)

Horst Thelen

(schulpolitischer Sprecher)

Geschrieben von Ossi Helling am 11:52 PM
Kategorien: Aktuelles, Veröffentlichungen